7.5 – Ursache und Wirkung

Das Gesetz von Ursache und Wirkung, KARMA, ist ein wesentlicher Aspekt der Philosophie des Buddhismus. Vereinfacht ausgedrückt besagt es, dass keine Handlung ohne Folgen auch für den Handelnden ist. Ist jemand besonders bösartig, so häuft diese Person negatives Karma an, das zu entsprechenden Auswirkungen noch in diesem Leben oder einem anderen Leben führt (siehe Wiedergeburt). Dasselbe gilt natürlich für heilsame Handlungen.

Auch bedeutet dieses Gesetz von Ursache und Wirkung, dass selbst die kleinste Aktivität eine Auswirkung hat.

Oft fühlen sich Menschen machtlos angesichts dessen, was aktuell auf unserem Planeten geschieht. Jede friedvolle, warmherzige Handlung hat ihre Auswirkung. Jede einzelne Meditation, der Liebe und Schönheit gewidmet, sendet ihren Impuls aus, der nicht verschwindet, auch wenn wir die direkte Auswirkung oft nicht sehen können. Diese Wirkung betrifft andere und den Meditierenden selbst (siehe Angewandte Spiritualität).

Ursache und Wirkung (KARMA)

Das Konzept von Ursache und Wirkung ist eine der zentralen Lehren des Buddhismus. Es beschreibt, wie Handlungen, Gedanken und Absichten die Erfahrungen und das Leben eines Individuums beeinflussen. KARMA spielt eine entscheidende Rolle in der buddhistischen Ethik und Praxis und ist ein Schlüssel zum Verständnis von Leid, Glück und der Natur der Realität.

Das Wort „KARMA“ stammt aus dem Sanskrit und bedeutet „Handlung“ oder „Tat“. Im buddhistischen Kontext bezieht sich Karma auf die Prinzipien von Ursache und Wirkung, die auf alle Handlungen und deren Konsequenzen angewendet werden. Jede Handlung, sei sie physischer, verbaler oder geistiger Natur, hat eine entsprechende Wirkung, die sich auf das Individuum und die Welt um es herum auswirkt.

Die drei Aspekte des KARMA

KARMA als Handlung: Jede bewusste Handlung, die aus einer Absicht entsteht, wird als KARMA betrachtet. Diese Handlungen können positiv (gutes KARMA), negativ (schlechtes KARMA) oder neutral sein.

KARMA als Ursache: Jede Handlung hat eine Ursache-Wirkung-Beziehung. Gute Taten führen zu positiven Ergebnissen, während negative Taten zu Leiden und Schwierigkeiten führen. Diese Prinzipien sind nicht nur für das individuelle Leben relevant, sondern auch für das kollektive Wohl.

KARMA als Ergebnis: Die Ergebnisse von KARMA manifestieren sich nicht immer sofort. Manchmal zeigt sich das Ergebnis einer Handlung erst in zukünftigen Leben oder in anderen Lebenssituationen. Dies führt zu dem Prinzip, dass unser gegenwärtiges Leben das Resultat von Handlungen aus der Vergangenheit ist und unser zukünftiges Leben von unseren gegenwärtigen Handlungen beeinflusst wird.

Im Buddhismus ist die Absicht (CETANA) von zentraler Bedeutung für das KARMA. Eine Handlung, die aus einer positiven Absicht hervorgeht, hat das Potenzial, gutes KARMA zu erzeugen, während eine negative Absicht zu schlechtem KARMA führen wird. Daher ist es wichtig, die eigenen Motive zu erkennen und zu reflektieren, bevor man handelt.

Das Konzept von KARMA ist eng mit der Lehre von der Wiedergeburt verbunden. Die Summe aller karmischen Handlungen eines Individuums bestimmt die Umstände seiner zukünftigen Existenz. Gutes KARMA kann zu einer vorteilhaften Wiedergeburt führen, während schlechtes KARMA negative Lebensumstände zur Folge haben kann. Diese Sichtweise motiviert Praktizierende, ethisch zu handeln und ein Leben zu führen, das auf Mitgefühl und Weisheit basiert.

Die Lehre vom Karma hat tiefgreifende ethische Konsequenzen. Sie ermutigt Individuen, Verantwortung für ihre Handlungen zu übernehmen und die Auswirkungen ihres Verhaltens auf sich selbst und andere zu berücksichtigen. Diese Verantwortung fördert ein Leben, das auf Mitgefühl, Freundlichkeit und Weisheit basiert.

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