Alles, was entsteht, wird wieder vergehen. Auf die Geburt folgt unvermeidlich der Tod.
Somit stellt sich die Frage nach dem, was nicht vergeht, weil es nie entstanden ist, weil es jenseits von Ursache und Wirkung ist. Genau hier setzt die buddhistische Philosophie an mit der Suche nach der „Vollkommenheit der Weisheit“, nach dem „Natürlichen Zustand“, nach dem, was immer, überall, ununterbrochen, unveränderlich und anstrengungslos IST.
Sobald man diesen „Zustand“ durch intensive Meditation gefunden hat und immer dieser IST, ist man ein BUDDHA.
Da jedes Wesen geboren wurde, stirbt es wieder. Das entsprechende Geisteskontinuum allerdings kann nicht sterben, und wird in einem anderen Körper wiedergeboren – ausser es ist schon ein BUDDHa (siehe Wiedergeburt)

Vergänglichkeit und Tod
Vergänglichkeit (ANICCA) und der Tod sind zentrale Themen, die tief in der philosophischen und spirituellen Praxis verwurzelt sind. Diese Konzepte helfen den Praktizierenden, die Natur der Realität zu verstehen, Anhaftungen zu überwinden und ein erfülltes, bedeutungsvolles Leben zu führen.
Vergänglichkeit beschreibt die grundlegende Eigenschaft aller Phänomene, dass sie unbeständig und ständig im Wandel sind. Alles, was entsteht, ist auch dazu bestimmt, zu vergehen. Diese Einsicht ist eine der drei grundlegenden Lehren des Buddhismus, zusammen mit dem Konzept des Nicht-Selbst (ANATTA) und dem Leiden (DUKKHA).
Die Erkenntnis der Vergänglichkeit führt dazu, dass Praktizierende die Illusion eines dauerhaften Selbst oder eines stabilen Lebensumfelds hinterfragen. Indem wir die Unbeständigkeit aller Dinge verstehen, können wir Anhaftungen und Erwartungen loslassen, die oft die Quelle von Leid und Enttäuschung sind.
Der Tod wird nicht als endgültiges Ende betrachtet, sondern als ein natürlicher Teil des Lebenszyklus. Er ist eine Phase des Wandels, die den Übergang von einem Zustand zum nächsten darstellt. Der Tod ist eng mit der Lehre von der Wiedergeburt (Reinkarnation) verbunden, die besagt, dass das Bewusstsein nach dem physischen Tod in einen neuen Körper übergeht.
Die Auseinandersetzung mit dem Tod ist eine wichtige Praxis im Buddhismus. Sie hilft, die Angst vor dem Unbekannten zu verringern und das Leben in seiner Fülle zu schätzen. Buddhistische Lehren ermutigen dazu, den Tod als eine natürliche und unvermeidliche Realität zu akzeptieren, was zu einer tieferen Wertschätzung des gegenwärtigen Moments führt.
Die Konzepte von Vergänglichkeit und Tod sind eng miteinander verbunden. Die Einsicht in die Vergänglichkeit aller Dinge führt zu einem besseren Verständnis des Todes als Teil des natürlichen Zyklus des Lebens. Wenn wir erkennen, dass alles, was wir erleben, vorübergehend ist, können wir unsere Beziehung zu Vergänglichkeit und Tod transformieren.
Die Auseinandersetzung mit Vergänglichkeit und Tod hat weitreichende ethische und spirituelle Konsequenzen. Sie fördert:
Mitgefühl: Das Verständnis, dass alle Wesen dem gleichen Schicksal von Vergänglichkeit und Tod unterworfen sind, kann das Mitgefühl vertiefen und das Gefühl der Verbundenheit mit anderen stärken.
Achtsamkeit: Die Erkenntnis der Unbeständigkeit ermutigt dazu, im gegenwärtigen Moment zu leben und die kleinen Freuden des Lebens zu schätzen.
Loslassen: Die Reflexion über den Tod hilft, Anhaftungen und Furcht zu überwinden, was zu innerem Frieden und Freiheit führt.
