Die Wiedergeburt, Reinkarnation, ist ein zentrales Konzept im Buddhismus, das eng mit den Lehren über KARMA verbunden ist. Es beschreibt den Zyklus von Geburt, Tod und Wiedergeburt, der als SAMSARA bekannt ist.
Wiedergeburt bezieht sich auf den fortwährenden Zyklus, in dem das Bewusstsein eines Individuums nach dem physischen Tod in einen neuen Körper übergeht. Dieser Prozess ist nicht als eine einfache Fortsetzung des Lebens zu verstehen, sondern als ein komplexes Zusammenspiel.
KARMA und Wiedergeburt: Die Wiedergeburt wird stark durch KARMA beeinflusst. Die Handlungen, Gedanken und Absichten eines Individuums im Laufe seines Lebens bestimmen die Bedingungen der nächsten Wiedergeburt. Gutes KARMA kann zu einer vorteilhaften Wiedergeburt führen, während schlechtes KARMA in ungünstigen Umständen resultieren kann.
SAMSARA ist der Begriff, der den Zyklus von Geburt, Tod und Wiedergeburt beschreibt. Dieser Zyklus wird durch das Leiden (DUKKHA) geprägt, das aus Anhaftung, Begierde und Unwissenheit resultiert.
Der Begriff „Leiden“ bezeichnet die Abwesenheit von Immerwährender Glückseligkeit, eines der Merkmale der Buddhanatur. Vorübergehendes Glück, tiefe Glücksgefühle gibt es natürlich in SAMSARA – sie sind aber vergänglich, entstehen und vergehen wieder und nicht „immerwährend“, ewig.
Die Zwölf Glieder des abhängigen Entstehens: Die Lehre von der Wiedergeburt ist eng mit den Zwölf Gliedern des abhängigen Entstehens (PRATITYASAMUTPADA) verbunden, die den Prozess beschreiben, durch den das Leiden (die Abwesenheit von Immerwährender Glückseligkeit) perpetuiert wird. Diese Glieder zeigen, wie Unwissenheit, KARMA und die verschiedenen Phasen des Lebens miteinander verbunden sind und den Kreislauf des Leidens aufrechterhalten.
Die Natur des Selbst und der Wiedergeburt
Das Konzept des Nicht-Selbst (ANATTA): Es gibt kein festes, unveränderliches Selbst („Ego-Ich“). Stattdessen ist das, was wir als „Ich“ wahrnehmen, ein Zusammenspiel von physischen und psychischen Prozessen, die ständig im Wandel sind. Diese Einsicht ist entscheidend für das Verständnis von Wiedergeburt, da sie darauf hinweist, dass das Bewusstsein, das sich von einem Leben zum nächsten bewegt, nicht dasselbe ist wie ein festes Selbst.
Bewusstsein und Wiedergeburt: Das, was sich in der Wiedergeburt manifestiert, ist das Bewusstsein, das durch Karma und die Bedingungen des Lebens beeinflusst wird. Es ist wichtig zu verstehen, dass das Bewusstsein nicht einfach „überführt“ wird, sondern sich in einem dynamischen Prozess entwickelt, der von den Handlungen und Erfahrungen eines Individuums geprägt ist.
Die Bedeutung der Wiedergeburt
Verantwortung für das eigene Handeln: Die Lehre von der Wiedergeburt fördert das Bewusstsein für die Verantwortung, die jeder Einzelne für seine Handlungen hat. Da jede Handlung Konsequenzen für zukünftige Leben hat, werden Praktizierende ermutigt, ethisch zu leben und positive Handlungen zu kultivieren.
Der Weg zur Befreiung: Das Verständnis der Wiedergeburt ist entscheidend für den Weg zur Befreiung (NIRVANA). Indem man die Ursachen des Leidens erkennt und überwindet, kann man den Kreislauf von SAMSARA durchbrechen und das endgültige Ziel („Erleuchtung“) erreichen.
Mitgefühl und Verbundenheit: Die Einsicht in die Wiedergeburt und die Interdependenz aller Wesen fördert ein tiefes Mitgefühl für andere. Das Verständnis, dass alle Wesen im gleichen Zyklus von Geburt und Tod gefangen sind, stärkt das Gefühl der Verbundenheit und Verantwortung füreinander.
Die Rolle der Meditation in Bezug auf die Wiedergeburt
Reflexion über das Leben und den Tod: In der Meditationspraxis können Praktizierende über die Natur des Lebens, den Tod und die Wiedergeburt nachdenken. Diese Reflexion hilft, die Angst vor dem Tod zu verringern und eine tiefere Wertschätzung für das gegenwärtige Leben zu entwickeln.
KARMA und Achtsamkeit: Die Praxis der Achtsamkeit fördert das Bewusstsein für die eigenen Gedanken, Worte und Taten. Indem man sich der eigenen Handlungen bewusst wird, kann man positives KARMA schaffen und die Bedingungen für eine vorteilhafte Wiedergeburt beeinflussen.
Meditation über Mitgefühl: Die Entwicklung von Mitgefühl für alle fühlenden Wesen ist neben der Direkten Erkenntnis der Buddhanatur („Verwirklichung“) der wichtigste Aspekt jeder Meditationspraxis. Die Einsicht in die Wiedergeburt fördert das Mitgefühl, da Praktizierende erkennen, dass alle Wesen das gleiche Streben nach Glück und Freiheit von Leiden teilen.
