RAMANA SAMADHI bezeichnet den Zustand in der Praxis, jenseits des Geistes und des Körpers, wo SEIN SEIN IST. Anders formuliert: der Meditierende ruht ununterbrochen und anstrengungslos im „Wirklichen ICH“ bzw. im Natürlichen Zustand.
Da dieser „Zustand“ jenseits des Denkens ist, ist er auch jenseits der Sprache und der Begriffe. Er ist jenseits von Subjekt und Objekt. Es wurden Geist UND Körper transzendiert. Anders ausgedrückt: man identifiziert sich nicht mehr mit dem Körper und dem Geist. Das macht es schwierig, diesen „Zustand“, diese „Sphäre“ zu benennen und zu beschreiben.
BUDDHA und BRAHMAN sind klassische Bezeichnungen für diesen „Zustand“. BRAHMAN bedeutet SAT-CIT-ANANDA: selbstgewahres, glückseliges SEIN. SEIN (SAT), selbstgewahr und formlos, ist eine der klarsten Benennungen des Unbenennbaren.
Das „Wirkliche ICH“ direkt erkennen bzw. im Natürlichen Zustand oder „als SEIN im SEIN“ ruhen geschieht während der Praxis vorerst nur Bruchteile von Sekunden lang, der Meditierende nimmt es jedoch deutlich wahr. Dieser kurze Zeitbereich wird während der Praxis ausgedehnt, bis der Meditierende während der Praxis so lange er will anstrengungslos das „Wirklichen ICH“ IST oder im „Natürlichen Zustand“ ruht – das ist RAMANA SAMADHI.
Der sog. „letzte Gedanke“ ist die Identifizierung mit dem Körper. Sehr lange meint man, ein Meditierender mit einem Körper zu sein, der einfach nicht denkt. Wenn auch dieser „letzte Gedanke“ aufgelöst ist, ruht man im SAMADHI, jenseits von Subjekt und Objekt. Dies entspricht im ersten Moment mathematisch dem Punkt“ (Nondualität), im nächsten Moment ist man in der Sphäre der Transzendenz.
Zunächst geschieht RAMANA SAMADHI nur während der Praxis . Später, wenn man sich auch im Alltag nach der Praxis nicht mehr mit dem Körper-Geist-Komplex identifiziert, das „Wirkliche ICH“ ist bzw. im „Natürliche Zustand“ ruht, dann ist man das, was „ein BUDDHA“ genannt wird.
Das bedeutet nicht, dass man kein einzigartiges Individuum mehr ist. Im Gegenteil. Ein BUDDHA lebt wie jeder andere Mensch, mit dem Unterschied: er IST das „Wirkliche ICH“. Dieser Zustand wird unter anderem als „ewiger Friede“ und „immerwährende Glückseligkeit umschrieben.
Ich kenne ausser RAMANA MAHARSHIs Meditationsanleitung „Suche die Quelle des Ich-Gefühls“ keine einzige Unterweisung, die einen Meditierenden in der PRAXIS anleitet, DAS zu „finden“, was man IST, und was dann im SAMADHI „trainiert“ wird. RAMANA MAHARSHI machte kein Geheimnis aus seiner Unterweisung, und meinte kein einziges Mal, jemand sei noch nicht bereit dazu. Jeder ist jederzeit bereit dazu, sein „Wirkliches ICH“ zu SEIN !
RAMANA MAHARSHIs Anleitung ist dem ATIYOGA zuzuordnen, also der tiefgründigsten und subtilsten Praxis, die direkt zu DEM führt, was „Erleuchtung“ oder „Verwirklichung“ genannt wird. Dieser Zustand ist weder etwas Besonderes noch „Heiliges“ – RAMANA MAHARSHI nennt es bezeichnenderweise den „Natürlichen Zustand“. Jeder ist dieses „Wirkliche ICH“, immer schon gewesen, doch die unbewusste Identifikation mit Körper, Geist und den Gefühlen (nicht die bewusste Überlegung, dass man ein Körper und/oder denkender Geist ist) verhindert diese direkte Erkenntnis.