8.4 – ATIYOGA

ATIYOGA ist der subtilste Aspekt des VAJRAYANA.

Es geht in der Praxis um nichts anderes als ein Buddha zu SEIN, meist nachdem der eigene Geist durch andere Meditationstechniken wie die des MAHAYOGA befriedet wurde

DZOGCHEN ist die klassische ATIYOGA-Praxis der Nyingma-Tradition. Die Anleitung zur Praxis stammt von Garab Dorje und lautet „SEI !“ oder „Entspanne dich, und SEI !“

PRAJNAPARAMITA (des SUTRAYANA), MAHAMUDRA (der “Neuen Schulen“) oder ADVAITA VEDANTA (der Upanischaden) beschäftigen sich wie DZOGCHEN mit der Philosophie des SEINS bzw. der Vollkommenheit der Weisheit („Buddhaschaft“). SEIN bezeichnet hier die Sphäre der Nondualität (SAT) und der Transzendenz (PARASAT), also „das, was jenseits des denkenden Geistes und jenseits des Körpers, jenseits von Ursache und Wirkung, immer, überall, unveränderlich, anstrengungslos und selbstgewahr IST“. Dieser „Zustand“ wird in unterschiedlichen philosophischen Systemen unterschiedlich benannt und umschrieben, liegt er doch jenseits des Denkens und des Wortes. Die bekanntesten Ausdrücke sind BUDDHA und die Vollkommenheit der Weisheit (PRAJNAPARAMITA). Aus der Tradition des ADVAITA VEDANTA stammen die Worte BRAHMAN (SAT-CIT-ANANDA), der Natürliche Zustand (SWARUPA) und„Wirkliches ICH“.

All diese Benennungen führen letztendlich jenseits des Wortes. Jede ATIYOGA-Praxis ist vollkommenes Nicht-Meditieren. Solange jemand meditiert, gibt es einen Meditierenden, eine Identifikation mit Körper und Geist. ATIYOGA ist jenseits von Subjekt und Objekt, jenseits von Meditierendem und Meditationsform.

ATI-YOGA kann man in der Regel nicht ohne Anleitung eines Spirituellen Meisters („Äusserer Guru“) praktizieren, da man die Praxis nicht „versteht“ bzw. ausüben kann (immerhin wird der Meditierende, dessen Geist und Körper transzendiert). Durch den sog. „Innere Guru“ wird man während der Praxis selbst angeleitet.

Sollten einige Praktizierende sofort „verstehen“, was „SEI !“ als Praxisunterweisung bedeutet, oder sollten sie gar das Schweigen des Meisters „verstehen“ (was die Praxis noch besser umschreibt als das schlichte Wort „SEI“), dann hat das Geisteskontinuum dieser Schüler, das sie als „ihren Geist“ bezeichnen, in früheren Leben schon praktiziert – in einem anderen Körper (siehe unter Buddhistische Grundlagen, Wiedergeburt des formlosen Geistes).

Ich biete die Unterweisung und Ermächtigung in die Praxis RAMANA MAHARSHIs als Anleitung zur „Direkten Erkenntnis des SEINs“ bzw. des „Wirklichen ICHs“ als ATIYOGA Praxis an.

Mein Hauptvokabular für die Philosophie des ATIYOGA stammt aus dem ADVAITA VEDANTA. Meiner Meinung nach sind die UPANISCHADEN sowie philosophische Texte und Kommentare von Gaudapa und Sankara diejenigen, die das, was BUDDHA oder BRAHMAN IST, am verständlichsten und klarsten ausdrücken. Die Mandukya Upanischade, Gaudapas Kommentar dazu (Asparsa Yoga bzw. Mandukya Karika) und Sankaras Vivekudamani sind die besten Beschreibungen dessen, was jenseits des Denkens und der Beschreibung IST.

Zur Praxis der Direkten Erkenntnis benötigt man nicht diese philosophischen Hintergründe, speziell nicht die Details der Logik und Analytik. Es reicht, RAMANA MAHARSHIS klaren Anweisungen zur Praxis zu folgen.

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8.15 - Literatur - VAJRAYANA der tibetischen NYINGMA-Tradition