8.1 – VAJRAYANA

Es gibt im Buddhismus zwei Hauptströmungen: SUTRAYANA und VAJRAYANA.

Das SUTRAYANA basiert auf den Schriften der SUTREN. Eines der bekanntesten Sutren ist das PRAJNAPARAMITA-SUTRA, welches die Philosophie der Vollkommenheit der Weisheit darlegt. Die Vollkommenheit der Weisheit wird symbolisiert durch einen weiblichen Buddha, PRAJNAPARAMITA. Wichtige Meditationen im SUTRAYANA sind die der Achtsamkeit und des Erzeugens von Mitgefühl für alle Wesen.

VAJRAYANA basiert auf den Schriften des TANTRA, wie etwa des UTTARA-TANTRA. Entgegen der landläufigen Meinung ist TANTRAYANA nicht gleichzusetzen mit sexuellem Yoga, sondern Letzteres ist Teil des ANUYOGA.

VAJRAYANA gliedert sich in drei verschiedene Arten von Meditationstechniken: MAHAYOGA, ANUYOGA und ATIYOGA.

YOGA bezeichnet hier eine bestimmte Meditationstechnik zum Zweck der Einsgerichtetheit des Geistes und nicht die Technik des Körperyoga, welches in Europa meist mit dem Begriff YOGA assoziiert wird.

MAHAYOGA sind Visualisationstechniken mit Mantrarezitation. ANUYOGA sind die Sechs Yogas von Naropa. ATIYOGA sind die philosophischen Systeme und Praxisanleitungen des DZOGCHEN (Nyingma Tradition bzw. „Alte Schule“) und MAHAMUDRA („Neue Schule“). Beide beschäftigen sich ausschliesslich mit dem letzendlichen Ziel jeder Meditation: der Vollkommenheit der Weisheit bzw. der Direkten Erkenntnis des SEINs („Buddhaschaft“) Auch PRAJNAPARAMITA (des SUTRAYANA) und ADVAITA VEDANTA (der UPANISCHADEN) sind philosophische Systeme der Vollkommenheit der Weisheit bzw. der Direkten Erkenntnis des SEINs.

Jede einzelne der drei Techniken führt für sich alleine zu dem, was „Buddhaschaft“ genannt wird, oft werden alle drei gemeinsam praktiziert.

PADMASAMBHAVA (Guru Rinpoche), der „zweite BUDDHA“, brachte die Techniken des VAJRAYANA im 8. Jahrhundert n.Chr. von Indien nach Tibet. Direkt auf seinen Unterweisungen basierend entwickelte sich die NYINGMA-Tradition („Alte Schule“) Ein Schwerpunkt des MAHAYOGA von Nyingma ist die Praxis der Weisheitsdakinis, bestimmte weiblicher Buddhaformen. In Tibet entwickelte sich VAJRAYANA zur Hochblüte, und das meiste dessen, was heute unter VAJRAYANA in Europa bekannt ist, stammt aus der tibetischen Tradition, die aus den vier Schulen Nyingma, Kagyü, Sakya und Gelugpa (die drei letzten bezeichnet man als „Neue Schule“) besteht, und die bis heute aktiv praktiziert wird. Im SUTRAYANA nimmt man Zuflucht zu BUDDHA, DHARMA (Lehre) und SANGHA (Gemeinschaft), im VAJRAYANA zu Guru (im Nyingma PADMASAMBHAVA), YIDAM und Dakini. YIDAMs, männliche Weisheitswesen, sind wie Weisheitsdakinis anthropomorphe Symbole des „erleuchteten“ Geistes, der „Buddhaschaft“. Weiters dienen sie in der MAHAYOGA Praxis als Visualisationsform. Die entsprechenden Mantren sind Symbole des „erleuchteten“ Geistes in Wort.

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